Vogelstellen
Die Verbundenheit der Menschen mit den Vögeln im Erzgebirgswald wurde von Generation zu Generation
weitergegeben. So habe ich ein handschriftliches Manuskript gefunden, in welchem mein Großvater schilderte,
wie ihn seine Mutter mit den verschiedenen Vogelarten bekannt machte, Diese leben zwar weder in exotischen
Rassen noch in besonderer Vielfalt im erzgebirgischen Wald, aber die wenigen beheimateten Vögel werden mit
liebevollen Namen belegt.
Auch mein Vater erzählte oft, wie er und seine Brüder bei Spaziergängen mit dem Großvater
die Vogelmelodien kennenlernten.
Vögel auf einem Ast
Material: Tempera auf Karton
Eine Abart dieser Verbundenheit war das Vogelstellen, mit welchem sich die Männer Vögel lebend
fingen, um sich an ihrem Gezwitscher zu Haus zu erfreuen. Dieses heutzutage etwas seltsam anmutende
Vergnügen kam in 20. Jahrhundert aus der Mode.
Die Liebe zu den einheimischen Vögeln verblieb dem Erzgebirger.
Markus stellte diese Verbundenheit in diesem frei komponierten Bild dar, welches er
in mehreren verschiedenen Varianten malte.