Malen in der Enge
In unserer Wohnküche spielte sich der Großteil des täglichen Lebens ab. Eine Ecke dieses Raumes war stets mit der Malerstaffelei belegt. Um diese herum gruppierten sich die verschiedensten Malutensilien. Meist war ein Bild im Entstehen, so dass die Familienmitglieder den Malprozess kritisch begleiten konnten. Oft kam es zu Diskussionen, wenn die Frau von Markus Körner manche Passagen als zu manieristisch gemalt einschätzte.
Familie im Hof zur Wohnung in Neuwelt
In den schwierigen Zeiten führte Markus alle Einzelschritte der Bildherstellung mit handwerklichem Geschick selbst aus. Die Leinwand wurde auf einen Spaltrahmen montiert und geweisst. Die Bildkomposition wurde auf dem weißen Untergrund vorgezeichnet, entweder in freiem Entwurf oder durch Rasterübertragung von einer Fotovorlage.
Titelbild eines Malerei-Sachbuches aus dem Bücherbestand meines Vaters
Diese Vorlagen fanden sich meist in einem ziemlich abgegriffenen Buch, offenbar der zufällig erworbene Katalog einer Kunstausstellung oder eines Kunstgroßhändlers. Dann wurde das Bild in Ölmalerei mit Pinsel und Spachtel ausgeführt. Zum Schluss wurde auch noch der Rahmen hergestellt und das Bild eingerahmt. So entstand in der Feierabendzeit - bei schlechter Beleuchtung - oder an den Wochenden ein Bild nach dem anderen.