EDVA des ESER, Reihe 3, entsprachen architektonisch der "Erweiterten Architektur" (abgekürzt "XA")
der Fa. IBM.
Diese Architektur enthielt als eine der wesentlichsten Fortschritte
die Umsetzung eines virtuellen Speichers. Für die Unterstützung des virtuellen
Speichers waren neue Funktionen im Betriebssystem erforderlich. Diese Funktionalität
ließ sich im MFT und MVT des OS/ES nicht unterbringen. Es wurde deshalb die zusätzliche
Steuerprogrammkonfiguration "Single Virtual Storage", abgekürzt "SVS", in das OS/ES aufgenommen.
Das SVS war nur auf EDVA ab der Reihe 3 des ESER im XA-Modus anwendbar. Es bildete einen
virtuellen Speicher ab. Die Effektivität dieses virtuellen Speichers hing
vom verfügbaren realen Hauptspeicher und der Leistungsfähigkeit der genutzten Plattensysteme ab,
beides Faktoren, die ebenfalls erst in Modellen des ESER, Reihe 3, auf befriedigendem Niveau
zur Verfügung standen.
Die Entwicklung des SVS baute auf einem SVS der Fa. IBM auf, welches für die Maschinen der
XA-Architektur bereitgestellt worden war. Dieser Weg wurde von der Fa. IBM jedoch nicht weiter
verfolgt, man orientierte dort auf MVS.
Das führte zu einer funktionellen Weiterentwicklung des SVS im OS/ES, die über
die Funktionalität des SVS der Fa. IBM hinausging und ein leistungsfähiges und stabiles SVS
im ESER hervorbrachte. Diese Weiterentwicklung bezog sich insbesondere auf Effektivitätserhöhung
der Abläufe im Steuerprogramm sowie bei der Jobverwaltung, auf ausgefeilte Unterstützung der
Leistungsparameter der EDVA des ESER, Reihe 3, und auf ausgebaute Vorkehrungen beim
Einsatz in Virtuellen Maschinen des Betriebssystems SVM/ES (SVS Handshaking).