Allgemeines zur ESER-Betriebssystementwicklung

Die Betriebssysteme für die ESER-Rechner wurden entsprechend den Richtlinien der Mehrseitigen Regierungskommission Rechentechnik (MRK Rechentechnik) entwickelt. Diese gaben im wesentlichen vor:

  1. Es ist die architektonische Ausrichtung der ESER-Rechner an den Rechnern der Serie /360 der Fa. IBM zu sichern.
  2. Es ist Schutzrechtsfreiheit herzustellen.
  3. Es sind die Anwendungsschnittstellen zu Anwendersoftware deckungsgleich zu den auf den Rechnern der Serie /360 der Fa. IBM gebotenen Anwendungsschnittstellen bereitzustellen.
  4. Die ESER-Rechner sind komplett einschließlich aller peripherer Geräte zu unterstützen. Dazu gehören auch die erforderlichen Mittel zur Sicherung der Lauffähigkeit im Produktionsbetrieb.

Diese Vorgaben wurden durch eine vollständige Eigenentwicklung der ESER-Betriebssysteme auf der Grundlage von verfügbaren Originalversionen von Betriebssystemen der Rechner der Serie /360 der Fa. IBM erfüllt.
Es entstand in mehreren Mitgliedsländern der MRK Rechentechnik eine Reihe von Betriebssystemen. Zum Teil kamen diese Betriebssysteme nur im jeweiligen Entwicklerland zum Einsatz. Wesentlicher war aber die Entwicklung auch für die Auslieferung in andere Mitgliedsländer unter Sicherung des notwendigen Service. Letztere Verfahrensweise war die Vorzugsvariante für die Wirtschaft der DDR.

Entwicklungszentrum Karl-Marx-Stadt

Entwicklungszentrum in Chemnitz (Karl-Marx-Stadt):
Hier arbeiteten viele der ESER-Betriebssystementwickler.

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