Hersteller

Kombinat ROBOTRON DDR

Herstellerbezeichnung

Bedien- und Serviceprozessor (BSP) EC 1557

 

Baujahr

1988

Einsatzzweck

 

Der BSP ist die Steuerzentrale des gesamten Rechnerkomplexes der ESER-Anlage EC 1057

Über den BSP wurden die Gesamtanlage ein-und ausgeschaltet, das Betriebssystem gestartet und überwacht.

Im Fehlerfall konnten Diagnosesysteme gestartet werden, um auf den Bildschirmen diese näher orten zu können.

 

Technische Daten

Der BSP EC 1557 erfüllt einen Komplex von Aufgaben zur Kommunikation des Bedieners mit dem System (über Standard-Interface-Anschluss) im Schreibmaschinen-Modus, Bildschirm-Modus und ungepuffertem Druck, die mit dem Vorhandensein von zwei Bildschirmen und einem Seriendrucker gleichzeitig laufen konnten.

Über insgesamt 3 Diskettenlaufwerke (8“) wird die Software zur Diagnose für das Betriebssystem des BSP sowie das Anfangs-Mikroprogrammsystem (IML) der ZE geladen. Da diese Information von Disketten gelesen wird, ist jederzeit die Möglichkeit der Einführung eines neuen Mikroprogramm-Release gegeben.

Aus diesem Grund ist auch die gleichzeitige Ausführung von Wartungs- und Systemarbeiten möglich, das heißt, die Auswertung und Kontrolle von ZE-Informationen und die Peripheriewartung (mit Testsektionen, die unter Betriebssystemsteuerung laufen) während der normalen Systemarbeit oder die Aufteilung der Betriebssystemnachrichten durchzuführen.

Über das Spezial-Interface (SPIF) sind Steuerung, Diagnose und Wartung der ZE möglich. Für diesen Aufgabenkomplex gibt es 25 Bedienbilder (bei Anschluss des Matrix-Moduls (MAMO) an die ZE kommen noch neun Bedienbilder hinzu). Außerdem sind 126 abrufbare Help-Bilder implementiert, die Textinformationen für den Bediener und den Wartungstechniker enthalten.

Erstmalig im ESER war es möglich, die Spannungswerte aller systemrelevanten Netzteile auf dem Bildschirm digital mit zwei Kommastellen anzuzeigen. Zusätzlich konnten die Netzteile durch eine Eingabe am BSP in ihren Toleranzen verändert werden, um einen Stabilitätstest durchführen zu können.

Ein Stromversorgungsinterface dient zum Ein-und Ausschalten der gesamte Anlage, zumindest für die Geräte, die auf „Zentral“ stehen

Netzanschluss: 1-Phasenwechselstrom 230 V Festanschluss wegen Ableitstrom < 3mA

Besonderheiten

Erstmalig ist für die komplexen Aufgaben eine Mehrprozessor Architektur auf der Grundlage des Z80 (n der DDR als U880 gefertigt) realisiert worden.

Dabei waren 4 baugleiche Platinen im Einsatz (SBC genannt, Sigle Board Computer), die über einen Bus kommunizieren.

Die spezifischen Aufgaben der einzelnen SBC wurden durch eine Reihe implementierter DIL-Schalter festgelegt

 

Zubehör

·         3 Stück Floppy Disk mit Software

·         1 Stück SPIF-Kabel

·         Schlüssel für Schalter

Geschichte der Maschine

Bestandteil der letzten ESER-Entwicklung der DDR

Entwicklung 1987 im damaligen Karl-Marx-Stadt Robotron WTZ

Fertigungsbeginn ab 1988 in Dresden-Gruna

Vorgesehene Weiterfertigung in der Perspektivplanung 1990-1995 für das Buchungsmaschinenwerk

Dauerleihgabe des Universitätsrechenzentrums Leipzig

Argumente für die Aufnahme in den Bestand

Eines der letzten Zeugnisse des hochentwickelten Standes der Technik im damaligen Entwicklungszentrum Karl-Marx-Stadt

 

Zustand der Maschine

Äußerlich soweit OK, mit Abnutzungsspuren

Teilweise funktionsfähig mit Bildschirmausgaben

 

Dokumente, Literatur

1           http://eser-ddr.de/vorwortEC1057_rd_000.htm

2           http://books.google.de/books/about/Unterrichtsmaterial_f%C3%BCr_Techniker_Lehrg.html?id=O1e5XwAACAAJ&redir_esc=y

3           http://eser-ddr.de/vorwortEC1057_rd_000.htm